Das Projekt

Die Praktik der weiblichen Genitalverstümmelung/Beschneidung (in englischer Sprache: Female Genital Mutilation/Cutting = FGM/C) ist in 30 Ländern Afrikas sowie in einigen Ländern Asiens und des Mittleren Ostens verbreitet. Aufgrund von Migra­tion wurde FGM/C auch in Deutschland und somit ebenfalls in Niedersachsen zu einem relevanten Thema.

Nach aktuellen Schätzungen von Terre des Femmes zur weib­lichen Genitalverstümmelung leben in Niedersachsen ca. 8.000 von FGM/C betroffene Frauen und Mädchen. Die geschätzte Zahl der von FGM/C bedrohten Mädchen liegt demnach bei ca. 1.300 (Terre des Femmes: Weibliche Genitalverstümmelung in Deutschland – Dunkelzifferschätzung 2022; Stand 9/2022).

FGM/C ist ein Eingriff in die Unversehrtheit des Körpers und der sexuellen Selbstbestimmung der Mädchen und Frauen und eine geschlechtsspezifische Gewalttat. Sie stellt in Deutschland einen eigenen Straftatbestand nach § 226a StGB dar und kann mit mehrjähriger Freiheitsstrafe geahndet werden.

Ziele

  • Oberstes Ziel von Elikia ist die Verhinderung von FGM/C in Niedersachsen
  • Betroffenen Frauen, Jugendlichen und Kindern sowie Männern Möglich­keiten aufzuzeigen, mit den Folgen von FGM/C umzugehen
  • Selbstermächtigung betroffener Frauen durch Beratung, Begleitung und Betreuung
  • Ausbau des FGM/C-Präventionsteams: Ehemalige Beratungssuchende werden Beratende – als Multiplikator*innen innerhalb der Communities
  • Unterstützung öffentlicher Einrichtungen zur Verhinderung von FGM/C

Zielgruppen

  • Männer aus den Communities
    Einbindung als Multiplikatoren
  • Frauen und Mädchen aus den Communities
    Niedrigschwellige Unterstützung, Beratung und Begleitung vornehmlich von Frauen für Frauen
  • Fachkräfte
    relevante Berufsgruppen

Angebot

  • Beratung, Fortbildung und Schulung in Form von Seminaren und Workshops zu FGM/C
  • Sozialisationsbasierte, transkulturelle Sprachmittlung und Beratung
  • Unterstützung von Jugendämtern, Familienberatungsstellen, Migrationsberatungsstellen, Integrationsberatungsstellen, Gesundheitsämtern, Gleichstellungsbeauftragte etc.
  • Landesweite Aufklärung und Sensibilisierung zu FGM/C

Das Projekt „Elikia“ wird vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung gefördert.